Ebook Was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?: Manifest zum Grundeinkommen, by Daniel Häni Philip Kovce
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Daniel Häni, geboren 1966, ist Unternehmer, Mitbegründer des Basler Kultur- und Kaffeehauses »unternehmen mitte« sowie Mitinitiator der Schweizer Volksinitiative »Für ein bedingungsloses Grundeinkommen«. Sie kam 2016 zur Abstimmung und löste ein weltweites Medienecho aus. Philip Kovce, geboren 1986, ist Philosoph, Publizist und Mitbegründer der Berliner »Bürgerinitiative bedingungsloses Grundeinkommen«. Er forscht am Basler »Philosophicum« und gehört dem »Think Tank 30« des Club of Rome an. Seine Texte erschienen in der Zeit, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
Verlag: Ecowin; Auflage: 2. Aufl. (23. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3711001203
ISBN-13: 978-3711001207
Größe und/oder Gewicht:
11 x 1 x 19,8 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.7 von 5 Sternen
8 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
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Eine sehr gute und verständliche Zusammenfassung des Themas "bedingungsloses Grundeinkommen". Die Ängste davor sind so unbegründet, wie begründet. Unbegründet, weil das befürchtete achaos nicht eintreten wird. Begründet, weil ein tiefgreifendes Umdenken erforderlich ist, um damit umzugehen. Klar ist: Es wird kommen.
... kann das funktionieren ????Das Buch zeigt auf, was es mit der Thematik des bedingslosen Grundeinkommens auf sich hat. Was wäre, wenn wir nur arbeiten, weil es uns Spaß macht, nicht, weil wir arbeiten, um Geld zu verdienen? Könnten wir uns dann nicht viel besser entfalten und einbringen? Gute Frage .... Dieser Frage wird im Büchlein nachgegangen. Die Art, wie die Autoren die Thematik aufbereitet haben, hat mir sehr gut gefallen, liest sich flüssig und informativ und nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern einfach verständlich und praktisch nachvollziehbar.Was würde es mit unserer Gesellschaft machen, nicht nur die Auswirkungen auf jeden Einzelnen werden im Buch "besprochen", sondern auch die Tatsache, dass es unsere Gesellschaft verändern würde.Luther und seine 95 Thesen spielen in diesem Jahr 2017 eine große Rolle, das mir vorliegende Buch ist auch in 95 Thesen gegliedert, prima Idee, aber hier gliedern sie die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens - OK mitunter schon abstrakt, man kann es sich nicht sofort in der Praxis vorstellen, aber, wenn man länger darüber nachdenkt, unbedingt überlegenswert !!!!Lesenswert !!!
Ich schenke es meinem Bruder. Kann über den Inhalt nicht viel sagen, aber macht einen schönen Eindruck und ist sehr kompakt.
Der Sozialstaat war die Antwort auf die Industrialisierung und das Bedingungslose Grundeinkommen sei die Antwort auf die digitalisierte Welt, lese ich in diesem sehr guten, knappen Reader über 63 Seiten, der die wesentliche Facetten des BGE gut verdeutlicht und in 95 Thesen verdichtet. Weiter lesen wir: war bei Luther die Religion lebensprägend, so ist es heute die Arbeit.Beide Vergleiche sind schief. Der Sozialstaat ist keine Antwort, sondern eine der möglichen politischen Entwicklungen der Industrialisierung. Er war eine aus dem Inneren des industriellen Arbeitens erwachsende Notwendigkeit als Ausgleich zwischen Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen, es ist keine Antwort, die für alle Zeiten gegeben (das schwingt in dem Wort Antwort mit), sondern immer neu verhandelt werden muss. Nur so konnte ein Arbeitsfrieden aufrechterhalten und der Ausbeutung und auch Kinderarbeit Vorschub geleistet werden. Trotzdem arbeiten viele Konzerne und Mittelständler heute noch nach vorsintflutlichen industriellen Sklaven-Methoden, weil sie weltweite Lohngefälle ausnutzen, sie agieren sozusagen zwischen Sozialstaaten und Nicht-Sozialstaaten.Bei Luther war die Arbeit lebensprägender und lebensverkürzender als heute, und zwar harte und kärgliche Arbeit, die man sich etwas mit der Religion versüßen ließ (als Machtinstrument der katholischen Kirche und der damit verbundenen Könige) bzw. hoffte, im Jenseits besser leben zu können. Arbeit heute findet nicht mehr auf dem auszehrenden Niveau knallharter bäuerlicher, physischer Arbeit statt, sondern weitaus lebensfreundlicher.Aber natürlich stimmt es: Arbeit oder etwas für andere leisten ist eben nicht nur reine Erwerbsarbeit, sondern hat viele, bislang wenig berücksichtige Facetten. Das BGE fasst den Begriff Arbeit weiter. Dazu zählen insbesondere auch Frauen, deren Kindererziehung viel zu gering bzw. gar nicht honoriert wird. Und in der Tat ist das BGE eine humanistische Antwort auf den technologischen Fortschritt. Sein Credo: Jeder sollte fürderhin das tun, was ihm am meisten Spaß bringt, das er am besten kann. So entstünden mehr Kreativität und bessere Produkte, die Entdeckung der eigentlichen Reserve der Menschheit: ihre Phantasie, ihr Wissen und ihre Lust etwas zu bewegen.Ich war bislang eher zu unkritisch pro BGE gestimmt und möchte deshalb hier eine Art Gegenposition einnehmen, in wenigen Punkten der im Buch stehenden 95 Thesen:2) Neue Tugenden„Ohne Fleiß kein Preis, das war einmal zeitgemäß“, lesen wir. Am Ende wird dem Fleiß dann noch der Gehorsam abgezogen und die griffige Formel entwickelt: „Anstelle von Fleiß und Gehorsam sind Kreativität und Selbstbestimmung gefragt.“ Ok, mag sein, ich wäre ein Beispiel dafür, lebenslang schon. Leider aber artet Kreativität und Freude bei der Arbeit oft und notwendigerweise in absolute, selbstvergessende Selbstausbeutung aus. Das BGE wird dies eher fördern als eindämmen. Ein Heer von Bienenfleißigen ist heute schon im Internet unterwegs, nur um von den Erbauern der Autobahnen im Netz ordentlich ausgenommen und auf Geringstverdienst gebracht zu werden.31) „Ich kann tun was ich will. Ich muss auf niemand Rücksicht nehmen.“Ist natürlich ein völliger Irrglaube. Wenn man selbstständig ist, lernt man erst richtig, wieviel Rücksicht man nehmen muss. Im Grunde läuft BGE nämlich auf Selbstständigkeit hinaus, bei minimaler Sicherheit, wenn man nicht erfolgreich ist. Die bei Erfolg eintretenden Fehlentwicklungen und auch Probleme sind noch nicht mal annähernd angedacht. Ich kenne sie sehr gut und kann sagen, dass es schon Freude macht zu tun was man will. Aber immer sind davon auch 50% Bürokratie und immer sind emotionale, oft aufreibende Intelligenz, Gespräche und unvermutete Lösungen gefragt.33) „Jeder kann tun was er will.“Klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist ebenfalls eine Illusion, die im vernetzten Arbeiten nicht stimmen wird. Im Gegenteil: die Herausforderung auf allen Ebenen selbstständig zu sein, ist eine der Größten überhaupt. Viele Menschen machen sich keine Vorstellung von den Implikationen. Und viele Arbeitnehmer wollen oder können das einfach nicht.40) „Wir müssen nicht mehr bezahlt, sondern begeistert werden.“Das BGE allein begeistert niemanden. Es ist nur eine Fallback-Position, die mich mehr motivieren kann, etwas aus eigenem Vermögen zu tun. Bei vielen aber werden sich Parallelgesellschaften entwickeln, die sich im Netz der Grundsicherung durchmogeln und daraus einen Lifestyle entwickeln werden.Die großen Superkarrieren aus voller Kreativität und Fantasie dürften auch in Zeiten des BGE rar gesät sein. Die Arbeit wird sich mittelfristig nicht völlig von Computern/Robotern erledigen lassen. Immer gibt es auch ungeliebte, harte Arbeiten (vor allem im Handwerk), die notwendig sind undvon irgend jemand gemacht werden müssen.Insgesamt spricht m.E. mehr für das BGE als dagegen.Es bedingt natürlich auch eine selektive Zuweisungs-Rate an jene, die es nicht als Hängematte verstehen, sondern wirklich etwas für sich und andere leisten wollen. Dies heißt auch, enge Grenzen für Einwanderer zu setzen, die das Niveau an Ausbildung, Werteverstädnis und Toleranz erst erreichen müssen in einer Gesellschaft, die sich gegenseitig so viel Vertrauen schenkt.Diese Buch hat das Wertvollste überhaupt erreicht:es hat ein Gespräch mit mir initiiert, es regt an und ist eine der besten Zusammenfassungen des Status quo zu einem Thema, das morgen vor allem eine Spezies weniger benötigt, die sich heute satte Diäten und Zuwendungen gönnt, in dem sie immer mehr Gesetze einspeist: Selbstversorgungspolitiker werden weniger gefragt sein. Diese sind dann nämlich zu großem Teil unnötig und dürfen ihre aufgebauten Bürokratiemonster (Kontrolle Hartz 4 bspw.) schnellstens abbauen. Dies ist einer der eigentlichen Gründe, warum das BGE in Deutschland so wenig vorankommen will. Nette Absichtserklärungen auf Parteitagen folgt oft das vollständige Vergessen dieses Themas. Kein Wunder, käme es doch für die Politik einer (weitgehenden) Selbstabschaffung gleich. Das Prinzip aus der einen Tasche raus in die andere rein wäre beendet. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Bürgerbewegungen eingreifen und die Schweiz als Ur-Demokratie leistet hier Bewundernswertes.Leider mutiert das BGE in dieser zu optimistischen Form wieder zu einer Art Ideologie, die zu blind an das Gute glaubt und nicht das Realistische des Menschen berücksichtigt. Vielleicht gelingt es hier zum ersten Mal in der Geschichte wirtschaftlicher Konzepte jenen Bezug aus Freiheit des Einzelnen in der Verzahnung mit dem Für-Andere-Leisten in einer vernünftigen, menschlichen Form auszubalancieren. In diesem Zusammenhang gefällt mir natürlich die Aussage in These 71: Die Würde des Menschen liegt in seiner Unberechenbarkeit. Oder die in 72, dass man sich widersprechen, dass man schlauer werden kann. Ob in Zukunft alles besser, schöner, echter wird, statt höher, mehr und weiter - warten wir es ab. Das BGE wirkt im jetzigen Stadium so faszinierend wie es in einigen Formulierungen peinlich klingt. Ganz normal menschlich halt!
Natürlich hört sich bedingungsloses Grundeinkommen erstmal ziemlich utopisch an, also Geld zu bekommen - ohne Gegenleistung. Aber würden die Menschen wirklich aufhören zu arbeiten, wenn ihre Existenz auch so gesichert ist? Die Autoren bezweifeln diese These und bringen dazu gute Argumente. Sie fuhren dazu z.B. an, dass Nichtstun anstrengender als Arbeit seien kann, weil es nicht in der Natur des Menschen ist, und dass neben dem Geld auch Faktoren wie Sinnhaftigkeit und Anerkennung als Motivation eine Rolle spielen. Natürlich gibt es Beschäftigungen, bei denen man sich heute noch schwer vorstellen kann, dass die jemand freiwillig machen könnte. Aber das sind dann auch die Arbeiten, die zukünftig am schnellsten durch Maschinen übernommen werden können. So ist die Verbreitung der bedingungslosen Grundeinkommens also nicht mehr nur unbedingt eine philosophische oder soziale Frage, sondern schlichtweg, wie schnell die Technik voranschreiten wird. Auf jeden Fall werden zukünftig immer weniger solche Arbeitstugenden wie Fleiß und Gehorsam die entscheidende Rolle spielen, hier sind die Maschinen dem Menschen ohnehin längst überlegen, sondern der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhundert wird Kreativität sein. Dies haben die Autoren für mich gut heruasgearbeitet und deshalb ist das Buch eine lesenswerte Lektüre.
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